Samstag, 26. Mai 2012

Selbst ist die Braut - meine eigene Hochzeitstorte!


Da ist er nun endlich: Der Auslöser für meine Motivtortenleidenschaft seit Anfang 2012!



Diejenigen von euch, die selbst schon Braut waren oder es bald sind, können meine Überlegungen sicherlich nachvollziehen. Als angehende Braut macht man sich ja schließlich über alle möglichen Sachen der bevorstehenden Hochzeit Gedanken: Was ziehe ich bloß an? Wen laden wir alles ein? Wo feiern wir ... und, und, und. Klar, das können sicherlich auch diejenigen nachvollziehen, welche noch nicht diese Situation erleben durften, wollten oder konnten. Tja, aber im Kopf einer Braut gehen noch viel mehr Sachen vor sich: Was zieht er wohl an und hoffentlich passt das dann auch zu meinem Schleier?!!! Welche Farbe sollen die Schleifen an den Give-Aways haben - Oh mein Gott, die Give-Aways müssen ja auch noch ausgesucht werden.... Nehme ich noch ein paar Ersatzschuhe mit? Und natürlich: Wie soll bloß unsere Hochzeitstorte aussehen und wie soll sie gefüllt sein? Tja und dabei bin ich hängen geblieben. Da mir die üblichen Hochzeitstorten von Konditoren nicht wirklich ins Konzept passten, war die Idee schnell geboren: "Ich backe und dekoriere meine Hochzeitstorte selbst ... tz, das werde ich wohl hinbekommen - gebacken habe ich ja schließlich schon immer gern, der Rest kommt schon." Schließlich hatte ich ja noch knapp ein halbes Jahr Zeit.


Was soll ich sagen: Nach den ersten Versuchen und stundenlangem Belesen stand fest, dass es wohl doch nicht so einfach werden würde. Spätestens aber nach meiner ersten Motiv-Torte war noch klarer, dass mir ein kleines Monsterprojekt sowohl im Sinne von unzähligen Vorbereitungen als auch was den Zeitfaktor anging, bevorstand. Schließlich habe ich zuvor weder Rosen aus Zucker hergestellt noch Torten übereinander gestapelt. Trotzdem hat mir die Arbeit an der Torte sehr viel Spaß gemacht und ich möchte keine der Erfahrungen, die sie mir für weitere Torten gebracht hat, missen.

Da ich mich schon entschieden hatte, wie mein Brautstrauß aussehen soll und welche Blumen darin enthalten sein werden, konnte ich schon Anfang März mit der Herstellung von Rosen, Blumen, Knospen und Blättern aus Zucker beginnen. Diese sollten nämlich dem Brautstrauß nachempfunden sein. Die Zucker-Blumen werden aus Blütenpaste hergestellt, welche sehr schnell aushärtet. Für die Rosen habe ich jedes Blatt einzeln aus leicht gefärbter Blütenpaste ausgestochen und bearbeitet. Die geschwungenen Blätter der Rosen wurden extra mit einem Draht versehen, sodass sie nach dem Trocknen individuell zur Rose hinzugefügt werden können. Dadurch sieht jede Rose anders aus, wie auch in der Natur. Nachdem ich die Rosen gebunden hatte, habe ich sie noch mit Lebensmittel-Pulverfarben abgepudert, sodass die Rosen echter wirken. Die kleinen rosa Blümchen habe ich einfach dem Bild des Brautstraußes nachempfunden, welches ich mir schon aus meiner Brautzeitung ausgeschnitten hatte. Genauso bin ich mit den rosa Knospen verfahren. Die grünen Blätter dagegen habe ich mit einem Herzausstecher ausgestochen und dann ebenfalls abgepudert. Bei diesen jedoch sehr stark, da ich die Blütenpaste nur leicht eingefärbt hatte, um dann mit den Pulverfarben einen echten Blatton malen zu können. Wie in der Natur sollten die Blätter noch einen Glitzereffekt erhalten. Auch dafür gibt es tolle Puderfarben, die das möglich machen.

Die Blumen herzustellen, hat wohl die meiste Zeit gekostet. Geschätzt habe ich an einer Rose ca.  3 - 4 Stunden reine Arbeitszeit gesessen. Somit ist ganz klar, dass man solche Arrangements besser nicht erst eine Woche vor dem Tortentermin beginnt. Da es ja meine ersten Rosen aus Zucker waren, werde ich vielleicht irgendwann einmal ein wenig schneller. Da sie jedoch vollständig aushärten, sind sie gut vorzubereiten und in einem verschlossenen Karton auch gut aufzubewahren sowie vor Staub o. Ä. zu schützen.



In der Woche vor der Hochzeit habe ich dann die Blumen zu einem Gesteck arrangiert. Dazu habe ich eine kleine Styroporkugel genutzt. Von dieser habe ich ein kleines Stück abgeschnitten, sodass sie stehen kann. Dann wurde begonnen, zuerst die Blattranken (Für die Blätter werde ich euch ein kleines Tutorial erstellen, was auch in den nächsten Tagen hier zu sehen sein wird.), dann die Rosen und abschließend die kleinen Blümchen und Knospen von unten her hineinzustecken. Wichtig ist, das Loch für die jeweilige Blume vorzustechen, damit man diese dann mit der Zange behutsam in die Kugel einbringen kann. Beim Hantieren mit den ausgehärteten Zuckerblumen ist nämlich äußerste Vorsicht geboten, da diese sehr schnell bricht oder wegplatzt. Zum Glück ist bei mir alles heil geblieben und ich war stolz auf mein erstes Blumenarrangement (bei dem mir mein Mann eine hilfreiche Unterstützung war)! Zum Lagern habe ich eine kleine Schüssel genutzt, da die Rosen sonst unten aufgelegen hätten und wieder die Gefahr des Bruches bestand.



Eine Woche vor der Hochzeit ging es dann auch daran, mit dem Backen zu beginnen, denn die untere Etage sollte eine Sachertorte nach Oma Buchholtz  (das Rezept findet ihr hier) werden, welche noch 7 Tage durchziehen musste. Diese Etage hatte einen Durchmesser von 30 cm und war 10 cm hoch. Das Ursprungsrezept habe ich daher vervierfacht und zweimal gebacken. 

Die zweite Torte war eine Aprikosen-Marzipan-Torte und bei einem Durchmesser von 24 cm sowie einer Höhe von 10 cm doch recht zeitaufwändig, was das Backen angeht. Hier muss nämlich jeder Boden einzeln gebacken werden, auskühlen und dann noch eine leckere Aprikosen-Marzipan-Füllung hergestellt werden. Trotzdem kann ich sagen, dieser Aufwand lohnt sich! Die Torte war superlocker und sehr lecker. Das Rezept dazu gibt es hier!

Als oberste Torte habe ich mich für eine meiner Lieblingstorten entschieden: Die Mohn-Schicht-Torte mit Pflaumenmus. Auch bei dieser Torte wird jeder einzelne Boden gebacken, gefüllt und gestapelt. Jedoch lohnt sich ebenfalls der Aufwand, denn die Torte ist nicht nur zur kalten Jahreszeit ein echter Gaumenschmeichler ;o) Wie bei der Aprikosen-Marzipan-Torte findet ihr das Rezept hier. Die oberste Etage war übrigens 18 cm im Durchmesser und 11 cm hoch.


Alle drei Torten habe ich mit Zartbitterganache (200 g Sahne, 250 g Zartbitterkuvertüre) umhüllt, was vor allem bei der obersten Torte wichtig war, da sich die Puddingfüllung nicht mit dem Fondantüberzug vertragen hätte. Außerdem war unter der mittleren und obersten Torte jeweils eine 5 mm dicke Kapaplatte (Leichtschaumplatte, gibt es z. B. in Bastelläden) eingearbeitet, damit sich die Torten gut übereinander stapeln und auch schneiden bzw. abheben lassen. Da die gesamte Torte ein Gewicht von ca. 15 kg hatte, war klar, dass die jeweiligen Torten gestützt werden müssen. Das heißt, in jeder Torte hatten sich 5 Buchenholzstäbe versteckt. So war gesichert, dass die jeweils untere Torte nicht unter der Last der oberen zusammenbricht. Durch die gesamte Torte führte dann noch ein großer Buchenholzstab direkt durch die Mitte, damit die Torten nicht verrutschen und alles gut fixiert ist. Diesen habe ich mutig mit dem Hammer bis zum mit Fondant überzogenen Cakeboard (unterste 10 mm dicke Kapaplatte) geschlagen, auf welcher die Torte stand. Ein wenig Handwerkergefühl kam dabei schon auf ... ;o) Die Stäbe ließen sich aber beim Anschneiden sehr schnell und unkompliziert herausnehmen, sodass sie prima ihren Sinn erfüllten. 


In meine erste dreistöckige Hochzeitstorte habe ich wirklich viel Herzblut und vor allem wahnsinnig viel Zeit investiert. Umso glücklicher war ich, als sie endlich fertig gestellt war, heil in unserer Location stand und auch genauso geworden ist, wie ich es mir vorgenommen hatte. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, seine eigene Hochzeitstorte zu designen, selbst zu backen und zu dekorieren - aber ein ganz tolles und wunderbares! Sehr gern werde ich mir in unserem Hochzeitsalbum die Bilder (von denen mir unsere supertollen Hochzeits-Fotografen vom Fotostudio smile-shoots einige geschossen und zur Verfügung gestellt haben) immer wieder gern ansehen!

Ich freue mich, wenn wir uns bei den Rezept-Posts für die zwei oberen Etagen meiner Hochzeitstorte in den nächsten Tagen wieder lesen. Bis dahin wünsche ich euch ein zauberhaftes und sonniges Wochenende !

Eure Jessi!



Sonntag, 13. Mai 2012

Jede Frau sollte mit Schuhen ins Leben starten!

Endlich war es dieses Wochenende soweit: Meine erste Torte für eine neue Erdenbürgerin durfte gemacht werden - eine BabyBegrüßungsTorte sozusagen. Geplant war das schon länger und ich habe mich gefreut, dass die kleine Liara Helene endlich geboren war und die Babyparty dieses Wochenende stattfand.



Schlicht sollte sie sein und natürlich rosa ... klar ... was man halt so von einem Geschenk für ein kleines Mädchen erwartet. Meine Schwester hatte mich gebeten, für den Nachwuchs ihrer guten Freundin eine Torte zu machen und so konnte ich auch meine ersten Baby-Schühchen aus Modellierfondant (aushärtende Zuckermasse) basteln.




 Außer dem Cakeboard, auf welchem die Torte steht und welches ebenfalls mit Fondant bezogen ist, und dem rosa Band um dieses, ist alles an der Torte essbar.


Zur BabyParty gab es leckere Grillsachen, sodass die Torte etwas leichter ausfallen sollte. Gut, damit war meine Schoko-Mascarpone-Variante schon einmal aus dem Rennen. Geschafft hat es dann mal wieder die Milchmädchentorte (hier findet ihr das Grundrezept). Gefüllt habe ich sie dieses Mal mit Himbeer-OreoKeks-Sahne mit einer feinen Vanille-Karamell-Note.

Folgende Zutaten benötigt ihr neben dem Teig-Grundrezept:

400 g Schlagsahne
750 g gefrorene oder frische Himbeeren
25 Oreo-Kekse (225 g)
je 1 Schuss Vanille- und Karamellsirup

Zubereitung:

Die Himbeeren im Mixer pürieren und ggf. passieren. Nun die Oreo-Kekse in drei Schritten zu den Himbeeren geben und im Mixer zusammen zerkleinern, bis ein Mus entsteht. Das Himbeer-Oreo-Mus kurz zur Seite stellen. Als Nächstes sollte die Sahne mit dem Sirup geschlagen werden. Sobald diese steif ist, kann das Himbeer-Oreo-Mus untergehoben und die Torte damit geschichtet werden.


Abwechselnd die Teigplatten und die Füllung schichten

Ich hoffe doch, dass die Torte allen Gästen der Baby-Party geschmeckt hat, obwohl die kleine Liara sicher kein Interesse an der Torte gezeigt haben wird. In diesem "Alter" setzt man ja noch andere kulinarische Prioritäten. 

Die Torte hatte letztendlich einen Durchmesser von 20 cm und war 11 cm hoch.
Trotzdem war es ein süßer Start in ein hoffentlich noch süßeres Leben mit ganz wenigen sauren Zeiten für die kleine Hauptperson der gestrigen Feier!

Eure Jessi!

Mittwoch, 9. Mai 2012

Beat trifft Torte ...

Für liebe Freunde backt es sich doch am besten ... obwohl ich dazu sagen muss, dass ich ja nur und ausschließlich für liebe Freunde oder die Familie backe. Meine letzte Geburtstagstorte war für einen echt guten Musiker und Musikfreund, was natürlich auch die Torte ausdrücken sollte. Seine Freundin wollte ihm ein ganz besonders süßes Geschenk zum 25. Geburtstag machen - was passt da besser, als eine Torte!?!


Da er Gitarrist einer Band ist, war meine erste Überlegung eine Gitarre. Allerdings hat mich das Zuckermodellieren eines Kopfhörers viel mehr gereizt und so sollte es dann auch sein. Natürlich durfte auch die Lieblingsfarbe GRÜN nicht fehlen.


Der oben aufgelegte Kopfhörer ist wie schon oben erwähnt aus Modellierfondant (Zuckermasse, welche aushärtert) hergestellt und bis auf die Drähte an der Seite komplett essbar. Eine echte Herausforderung war der Bügel des Kopfhörers ... der erste ist mir leider zerbrochen. Der Zweite hat mich jedoch vollständig zufriedengestellt ;o)




Gefüllt war die Torte mal wieder mit einer Milchmädchen-Torte (das Grundrezept findet ihr hier). Diese Torte habe ich aber mit Himbeermarmelade und Stracciatella-Vanille-Sahne gefüllt. Dank der Rückmeldung des Beschenkten kann ich auch schon berichten, dass diese Kombination super angekommen ist und die Torte zur Geburtstagsfeier vollständig verspeist wurde.


Somit freut es mich also, dass sich das Geburtstagskind nicht nur über die Deko sondern auch über die Füllung der Torte gefreut hat. Denn ist es nicht so: Die Torte kann so schön aussehen, wie sie will. Wenn sie nicht schmeckt, ist sie nichts WERT! 

In diesem Sinne freue ich mich schon, euch bald mein nächstes Werk präsentieren zu dürfen!

Eure Jessi!

Montag, 7. Mai 2012

Sauer macht lustig - süß macht glücklich!

Kennt ihr das auch ... ? Spontan wird man zu lieben Freunden eingeladen und möchte natürlich nicht mit leeren Händen erscheinen. Puuh und schon geht´s los ... Was nehme ich bloß mit? Schon wieder die Flasche Sekt oder die Pralinen, die man immer mitbringt?!? 

Natürlich nicht ... ab geht´s in Coli´s Kitchen und es wird etwas gezaubert. Allerdings ist nicht immer Zeit, schnell etwas Frisches herzustellen. Dafür habe ich für mich nun die Kuchen im Glas entdeckt. Man kann fast alles im Glas backen und somit auch super zum Verschenken vorbereiten. Die kleinen Kuchen haben eine Haltbarkeitsdauer von meist mindestens 2 oder auch mal 4 Wochen - je nachdem, was sich darinnen versteckt.

Superlecker ist zum Beispiel der Limoncelleo-Kuchen. Er wird mit Joghurt gebacken und kann natürlich auch gleich frisch verputzt werden. Aber auch für ein Weck-Glas ist er bestens geeignet und hält sich kühl gelagert mindestens 2 Wochen im verschlossenen Weck-Glas.

Limoncello-Kuchen

Für 5 Weck-Gläser á 1/5 l Inhalt benötigt man folgende

Zutaten:
100 g weiche Butter
100 g Zucker
2 Eier (M)
150 g Naturjoghurt
50 ml Limoncello-Likör (Limettenlikör)
1 TL abgeriebene Schale einer Bio-Limette
100 g Speisestärke
100 g Mehl
1 TL Backpulver

Öl zum Einpinseln der Gläser



                                                 Zubereitung:

Die Weck-Gläser mit Öl einpinseln (Achtung: Den Rand, wo das Gummi später sitzt, nicht einölen. Nur so kann das Glas gut und korrekt geschlossen werden.) Dann schon einmal den Backofen auf 175 Grad (Umluft 160 Grad) vorheizen.

Die Butter mit dem Zucker cremig schlagen, die Eier nach und nach unterrühren. Joghurt, 50 ml Limoncello-Likör und die Limettenschale dazugeben. Danach die Speisestärke, Mehl und Backpulver mischen und unterrühren. Damit die Gläser noch geschlossen werden können, den Teig zu höchstens 2/3 in die Gläser füllen und auf mittlerer Schiene im Backofen 30 Minuten backen. 

Nun die Gläser aus dem Ofen nehmen und zum Aufbewahren gleich heiß verschließen. Nach dem Abkühlen können die kleinen Küchlein den einen oder anderen lieben Freund beglücken (oder den eigenen Kaffeetisch bereichern). Ich muss zugeben, die ersten Küchlein haben es leider nicht außer Haus geschafft ... aber das spricht ja auch für sich ...

Natürlich kann man die kleinen Kuchen auch gleich für die Kaffeetafel backen. Dafür könnt ihr die Küchlein nach dem Abkühlen aus den Gläsern stürzen (verschlossen werden müssen sie dann natürlich nicht erst) und serviert sie mit ein paar Spritzern Limoncello-Likör und Puderzucker ... mmmh, lecker ...

Für die alkoholfreie Variante könnt ihr gleich den Saft der Bio-Limette nehmen und einfach den Likör weglassen. Auch so schmeckt der Kuchen herrlich frisch und kann von Kindern gegessen werden. 


Dieses tolle Rezept habe ich übrigens aus dem Buch "Kuchen im Glas" von Christa Schmedes. Ein super tolles Buch mit lauter kleinen Köstlichkeiten und bei einem Preis von 4,90 EUR kein Zögern Wert!

Ich freue mich schon, euch den nächsten kleinen Kuchen demnächst präsentieren zu dürfen.

Eure Jessi!


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